Was sind die häufigsten Ausfallarten von Förderketten?
Förderketten müssen Tausende von Betriebsstunden lang extremen Belastungen standhalten. Trotz robuster Konstruktion kommt es irgendwann zu mechanischen Ausfällen. Die Kenntnis der häufigsten Ausfallarten hilft Wartungsteams bei der Erstellung von Notfallplänen. Sehen wir uns die wichtigsten Kettenausfallarten an.
Ermüdungsfehler
Wiederholte zyklische Biegebeanspruchungen führen zu Rissen, die an Bolzenlöchern und Kettenlaschen beginnen. Diese Brüche breiten sich dann über ganze Abschnitte aus. Ermüdung ist für fast 50 % aller Kettenbrüche verantwortlich.
Abrasiver Verschleiß
Durch Reibung werden Kettenteile langsam abgenutzt - Bolzen werden abgeflacht, Buchsen ritzen Antriebsösen ein. Dieser Metallverlust führt zu Lockerheit und schließlich zu übermäßiger Dehnung oder abgelösten Kettengliedern.
Korrosionsschäden
Umwelteinflüsse schädigen das Kettenmaterial von außen nach innen. Rost schwächt Platten und Rollen, bis es zu Rissen oder Brüchen kommt. Auch Säuren fressen sich schnell durch Metalle.
Überlastungsfehler
Plötzlich auftretende starke Überlastungen ziehen Buchsen aus den Verbindungsplatten oder verbiegen/brechen ganze Abschnitte, wenn die Zugfestigkeit überschritten wird. Stoßüberlastungen weit über der Kettenfestigkeit führen zum sofortigen Ausfall.
Schmierungsfehler
Unzureichendes oder verunreinigtes Schmiermittel erhöht die innere Reibung und das Festfressen von Bauteilen. Dadurch wird die Kette blockiert, bis durch die Belastung etwas bricht.
Installationsfehler
Eine falsche Kettenausrichtung, lose Halterungen oder enge Biegungen führen ebenfalls zu vorzeitigen Ausfällen durch Störungen und übermäßige Belastung.
Ketten sind zwar robust gebaut, aber nicht unzerstörbar. Sorgfältige Installation, Wartung und Betrieb gemäß technischer Anleitung helfen, viele vermeidbare frühe Kettenausfälle zu vermeiden. Aber auch Vorkehrungen für verschleißbedingten Austausch oder Überlastungsausfälle sollten eingeplant werden. Proaktives und wachsames Handeln verringert das Ausfallrisiko, wenn Förderketten irgendwann das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.
